ERMORDETE SIEBENJÄHRIGE 15:43

Polizei sucht mit Phantombild Mary-Janes Begleiter

Ein Mann, mit dem die siebenjährige Mary-Jane kurz vor ihrem Tod gesehen wurde, wird von der Thüringer Polizei mit einem Phantombild gesucht.


Die Polizei sucht mit einem Phantombild nach einem Mann, der mit dem Thüringer Mädchen Mary-Jane kurz vor dessen Tod gesehen wurde. Nach einer Zeugenaussage soll er zumindest am späten Freitagnachmittag im thüringischen Zella-Mehlis ein „zeitweiliger Begleiter“ der Siebenjährigen gewesen sein, teilte die Polizei Suhl am Montag mit.



Ein von der Polizei veröffentlichtes Phantombild zeigt einen Mann, der im Zusammenhang mit der Tötung der siebenjährigen Mary-Jane aus Zella-Mehlis gesucht wird. Der rund 40 Jahre alte Mann soll am Nachmittag des 24. Juni 2011 in Zella-Mehlis mit Mary-Jane gesehen worden sein und wird von der Polizei als wichtiger Zeuge gesucht.

Der Gesuchte soll nach der Zeugenbeschreibung etwa 40 Jahre alt sein, eine schlanke Statur und einen Drei-Tage-Bart haben. Auffällig sei seine graue Baseball-Kappe gewesen. Der Mann wird laut Polizei als wichtiger Zeuge gesucht. Mary-Jane war am Freitagnachmittag nicht von der Schule nach Hause gekommen. Wanderer hatten am Samstag die Leiche der Kleinen in einem Bach unweit ihres Wohnhauses gefunden.


Mehr als 100 Polizisten und Spezialisten einer Sonderkommission suchen nach weiteren Spuren. Im thüringischen Geraberg tauchte am Sonntagabend ein roter Schulranzen auf: „Er ähnelt in Form und Aussehen dem Tornister der Siebenjährigen“, sagte ein Polizeisprecher am Montag in Suhl. Doch nach ersten Untersuchungen sei es eher unwahrscheinlich, dass es der gesuchte Tornister sei.


Geraberg liegt mehr als zehn Kilometer von Zella-Mehlis entfernt. Beide Orte haben Anschlussstellen zur Autobahn 71 nördlich und südlich des Rennsteigtunnels.


weltonline




Fall Mary-Jane: Wanderer gesucht


Zella-Mehlis (dapd). Im Zusammenhang mit dem gewaltsamen Tod der siebenjährigen Mary-Jane aus Zella-Mehlis sucht die Polizei jetzt eine Gruppe von Wanderern. Die sieben oder acht Personen seien am vergangenen Freitag zwischen 19.30 Uhr und 20 Uhr im Bereich des Waldgebiets «Hosenlatz» am Ruppberg bei Zella-Mehlis unterwegs gewesen, teilt die Polizei mit. Dort war am Samstag die Leiche des seit Freitag vermissten Mädchens gefunden worden.

In der Nähe befindet sich ein Grillplatz, auf dem die Wanderer laut Polizei Rast gemacht hatten. Wohin die Gruppe danach gegangen ist, sei nicht bekannt. Die Kriminalpolizeiinspektion Suhl bittet um Mithilfe bei der Klärung der Identität der unbekannten Wanderer, um sie als Zeugen befragen zu können.

29.06.2011 dv

e110


Von OLIVER LÖHR
Zella-Mehlis (Thüringen) – Vor genau einer Woche verschwand die kleine Mary-Jane († 7), dann entdeckten Wanderer ihre Leiche an in einem Waldstück. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.
MORDFALL MARY-JANE

Jetzt nimmt die Soko DNA-Proben von den Nachbarn des Mädchens. Das bestätigte ein Polizeisprecher gegenüber BILD.de. Die Aktion laufe auf freiwilliger Basis.
Die Anwohner sollen auch noch einmal ausführlich befragt werden.
Am Freitagmorgen hat die Polizei darüber hinaus eine neue Suchaktion gestartet: Seit 8 Uhr früh durchkämmen 70 Bereitschaftspolizisten erneut das Gebiet um den Fundort der Leiche.
„Wir dehnen das Gebiet immer weiter aus und konzentrieren uns nochmals auf einzelne Gebiete”, sagte ein Polizeisprecher.
Die Bedingungen sind allerdings schlecht: Seit Donnerstag hat es stark geregnet und auch am Freitag werden wieder Schauer erwartet.
Kommt jetzt endlich der Durchbruch in dem Fall, der den 12 000-Einwohner-Ort in Schock versetzt hat?

Trotz mehr als 1000 Hinweisen und mehr als 430 konkreten Spuren und Verdachtsmomenten, sind zentrale Fragen weiter offen:

• Wer ist der Mann, den Zeugen als „zeitweiligen Begleiter“ von Mary-Jane kurz vor ihrem Tod gesehen hatten? Die Polizei sucht ihn als Zeugen mit einem Phantombild.

• Wo ist Mary-Janes auffällig roter Ranzen? Zwei ähnliche Schultaschen, die nach der Tat entdeckt wurden, gehörten anderen Schulkindern.

• Warum haben sich die sieben oder acht Mitglieder einer Wandergruppe noch nicht gemeldet? Laut Erkenntnissen der Polizei sollen sie sich am vergangenen Freitag zwischen 19.30 und 20 Uhr in dem Waldgebiet aufgehalten haben, in dem später die Leiche des Kindes gefunden wurde. Ihr Ziel soll ein Grillplatz gewesen sein.

In einem Trauergottesdienst hatten rund 700 Menschen am Montagabend in Zella-Mehlis des getöteten Mädchens gedacht. Wann sie beerdigt werden soll, steht noch nicht fest.


bildonline

37-JÄHRIGER FESTGENOMMEN
Mary-Janes Mörder gefasst


ZELLA-MEHLIS – 
Der Mordfall Mary-Jane ist aufgeklärt. Das sagte der CDU-Innenpolitiker Wolfgang Fiedler am Freitag am Rande einer Landtagssitzung in Erfurt.
Er wisse aus gut unterrichteten Kreisen, dass der Fall gelöst sei. Fiedler sagte, mit der Festnahme bekämen die Eltern endlich ihre Ruhe.
Nach Informationen des MDR Thüringen wurde ein 37-jähriger Tatverdächtiger festgenommen. Es handele sich um einen vorbestraften Mann aus dem Bekanntenkreis des getöteten Mädchens.
Der Verdächtige wird vernommen, schweigt aber bislang zu den Vorwürfen. Er soll voraussichtlich am Samstag dem Haftrichter vorgeführt werden, hieß es am Freitag.
Auf die Spur sei ihm die Sonderkommission durch eine DNA-Probe gekommen, die er freiwillig abgegeben hatte. Ob es sich dabei um den Mann handelt, der per Phantomfoto gesucht wurde, ist nicht bekannt.
Für Samstag haben Polizei und Staatsanwaltschaft Suhl zu einer Pressekonferenz geladen.


express

Samstag, 09. Juli 2011

Fall Mary-Jane aufgeklärt
Bekannter der Mutter gesteht
Der mutmaßliche Mörder der siebenjährigen Mary-Jane aus Zella-Mehlis legt ein Geständnis ab. Der Gewaltverbrechen gilt nach Angaben der Polizei als aufgeklärt. Gegen den Mann wird Haftbefehl wegen "sexuellen Missbrauchs in Tateinheit mit Mord" erlassen. Er sitzt bereits in U-Haft.
  
Die siebenjährige Mary-Jane aus Zella-Mehlis ist von einem Bekannten ihrer Mutter sexuell missbraucht und getötet worden. "Ich kann Ihnen sagen, dass er in seiner Vernehmung ein Geständnis abgelegt hat", sagte Kriminalhauptkommissar Andreas Beez im thüringischen Suhl. "Die Sonderkommission "Mary" hat das Verbrechen aufgeklärt."

Der mutmaßliche Täter Tino L. sei 37 Jahre alt, unverheiratet und bisher nicht als Kinderschänder polizeilich bekannt. Gegen den Mann aus Zella-Mehlis sei Haftbefehl wegen sexuellen Missbrauchs und Mordes ergangen, ergänzte die Leitende Oberstaatsanwältin Bettina Keil.

"Es besteht mittlerweile Klarheit über das Schicksal der kleinen Mary-Jane", sagte der sichtlich ergriffene Kriminalhauptkommissar. Das Mädchen war am 24. Juni nach dem Schulhort nicht nach Hause gekommen. Tino L. habe das Kind, das er seit Monaten kannte, auf dem Weg zur elterlichen Wohnung abgepasst, sagte Beez. Gemeinsam sollen sie in die Wohnung des Mannes gegangen sein, keine 100 Meter weiter wartete die Mutter stundenlang auf ihr Kind.

"Die Missbrauchhandlungen haben in der Wohnung stattgefunden", sagte der Kriminalhauptkommissar. Anschließend sei die zierliche Schülerin dem 37-Jährigen in den nahen Wald gefolgt. "Danach wurde Gewalt gegen den Hals des Kindes ausgeübt." Mary-Jane sei dadurch aber nicht gestorben. Sie sei vielmehr in einem Bachlauf ertrunken, wo sie am 25. Juni später von Wanderern gefunden worden war.

1000 Hinweise überprüft

Eine Sonderkommission der Polizei hatte seither fieberhaft nach dem mutmaßlichen Mörder der Erstklässlerin gesucht. Etwa 1000 Hinweise aus dem gesamten Bundesgebiet waren bei den Beamten eingegangen, schnell geriet auch Tino L. ins Visier der Fahnder. Zeugen war aufgefallen, dass er von seinem Balkon aus Kinder beobachtet hatte.

Wie Beez sagte, wurde Tino L. daraufhin befragt, er gab freiwillig eine DNA-Probe ab. "Wir konnten durch intensive Ermittlungen bis Mitte dieser Woche feststellen, dass das Alibi, was diese Person angegeben hat, offensichtlich nicht stimmt", berichtete Beetz weiter.

Zugleich habe die Rechtsmedizin festgestellt, dass die an dem toten Kind gefundenen DNA-Spuren mit denen des 37-Jährigen übereinstimmten. Seit Donnerstagabend sei der Mann deshalb von Polizisten observiert worden. Als das zuständige Amtsgericht Meiningen am Freitag Haftbefehl erlassen habe, sei der Mann nach seiner Arbeit in Suhl verhaftet worden, erklärte der Ermittler. Den roten Schulranzen von Mary-Jane, den die Polizei seit mehr als zwei Wochen gesucht hatte, habe man im Wohnhaus des 37-Jährigen entdeckt.

Die Bekanntschaft des mutmaßlichen Täters mit der Mutter habe seit "vielen Monaten" bestanden, zuletzt habe sich der 37-Jährige Ende 2010 in der Wohnung der Familie aufgehalten. Der Mann sei vorbestraft - allerdings nicht wegen sexuellen Missbrauchs. Ihm wurden Drogen- und Straßenverkehrsdelikte zur Last gelegt. Er war zur Tatzeit auf Bewährung.

Die Arbeit der Polizei ist noch längst nicht abgeschlossen. Wie die Leitende Oberstaatsanwältin Keil sagte, haben die Ermittler zwar einen Anhaltspunkt, warum der Mann das Mädchen umgebracht hat. Aber noch stehe das Tatmotiv nicht zweifelsfrei fest.

Nach Worten von Beez wurden 700 klassische Spuren an Leiche und Tatort gefunden, die noch nicht alle ausgewertet sind. 650 freiwillige DNA-Abnahmen bei Einwohnern der Kleinstadt seien gemacht worden. Zum Erfolg geführt habe schließlich "Spur 130". Tino L. sitzt mittlerweile in Untersuchungshaft, allerdings besonders gesichert, "damit dort nichts passiert", sagte Keil.

n-tv

Mary-Jane: Warum log der Entlastungszeuge?

Suhl (dapd). Die Ermittlungen im Fall der getöteten Mary-Jane stehen kurz vor dem Abschluss. In den kommenden Wochen und spätestens bis Ende August werde der Staatsanwaltschaft ein Ergebnis vorgelegt, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag in Suhl auf dapd-Anfrage. Erst dann könne die Behörde den geständigen Täter anklagen, dessen Vernehmung nach wie vor andauere.

Ein zweiter Mann, der ihm ein falsches Alibi lieferte, sei bereits verhört worden. Ob er seine Aussage freiwillig oder unter Druck des Täters gemacht habe, sei jedoch offen.

Ein 37-jähriger Familienvater hatte die Tötung der siebenjährigen Grundschülerin aus Zella-Mehlis gestanden. Laut Polizei hatte er das Mädchen Ende Juni sexuell missbraucht und dann getötet. Die Ermittler überführten ihn durch eine freiwillig abgegebene DNS-Probe.

03.08.2011 dv

e110



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